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graffiti_history
  • 1960 – 1970

    Gegen Ende der 1960er Jahre kritzelte der New Yorker Botenjunge Dimitrios auf seinen Liefertouren seinen Spitznamen überall hin:

    TAKI 183

    Die 183 kam von seiner Adresse 183rd Street, Washington Heights, Manhattan, NYC.

    Auf dem Bild seht ihr Ihn als mittlerweile älteren Mann bei der Eröffnung einer Ausstellung über Graffti. Die Dame im Vordergrund ist Martha Cooper, eine für Graffiti bedeutende Fotografin, die sehr früh viel von dem Geschehen mit der Kamera festgehalten und Dokumentiert hat.

  • 1970 – 1980

    Weil eine der bekanntesten Zeitungen der Welt, die New York Times, über Takis Aktivitäten berichtete, fand das hinkritzeln von Spitznamen ganze schnell Nachahmer.

    Im Laufe der 70er Jahre setzten bereits hunderte Jugendliche Ihr Tag überall hin.

    Das wurde irgendwann so viel, dass die Polizei begann, sogar Züge zu überwachen und die Täter zu verfolgen und zu bestrafen.

    Trotzdem entwickelte sich aus den Tags die ersten Graffiti und es wurden auch erste Figuren hinzugefügt.

    Die größeren Bilder wurden damals übrigens weit häufiger auf U- und S-Bahnen, als auf Häuser gesprüht.

    Da diese „Leinwände“ durch die ganze Stadt fuhren, wurden die Bilder überall gesehen und die Sprayer viel schneller bekannt.

    Buchtipp: SUBWAY ART vom Henry Chalfant und Martha Cooper

  • 1980 – 1990

    Durch die Filme Style Wars und  Wildstyle, die von Hiphop und Graffiti handeln, wurde der Trend in den 80er Jahren auch in Europa bekannt.

    Es begannen erste europäische Writer zu malen und es formte sich auch hier eine kleine Szene.

    In Amerika stand die Kultur bereits in voller Blüte. Viele der damaligen Writer der ersten Stunde sind heute noch künstlerisch aktiv oder befassen sich anderweitig mit Graffiti.

  • 1990 – 2000

    Die kleine Szene entwickelte sich, damals noch ohne Internet (!) zu einer gut organisierten Subkultur.

    Allerdings nahmen auch hierzulande die illegalen Sprühereien überhand und das Gesetz verfolgte die Straftaten.

    Zugleich beeinflussten die Sprayer sich gegenseitig und entwickeltenviele neue, wilde und bunte Styles, also individuelle Stile.
    Der Character auf dem Foto ist von Can2, einem Writer aus Mainz, der mit seiner Kunst mittlerweile Weltruhm erlangt hat.

  • 2000 – 2010

    Durch die Verbreitung des Internets wuchs die Bekanntheit von Graffiti schnell an und auch in Staaten, in denen es vorher undenkbar gewesen wäre, entstanden eigene Kulturen, die  sich nun weltweit vernetzten.

    Graffiti fand nun auch immer mehr Beachtung in Kunstkreisen und es wurden große Ausstellungen zu dem Thema veranstaltet.

    Aus den Graffiti entwickelt sich die Street Art die sich weit vielfältiger, tiefgründiger und mit höherem künsterischem Anspruch ausdrückt.

  • 2010 – 2020

    Graffiti ist in der Gesellschaft angekommen und wird als Kunstform akzeptiert. Es gibt regelmäßige Ausstellungen in Galerien weltweit.

    Die Writer bekommen legale Flächen zur verfügung gestellt und viele verdienen ihre Lebensunterhalt mit Graffiti, indem sie von Firmen zur Gestaltung der Büroräume, für Werbung, oder von Städten zur Lebensraumverschönerung gebucht werden.

     

    Zugleich ist die Zahl illegaler Graffiti immer noch sehr hoch. Jedes Jahr entstehen Schäden in mehrstelliger Millionenhöhe. Es ist allerdings schwierig, eine Lösung zu finden, da Graffiti viel Fläche benötigen, die nicht vorhanden ist. Mal sehen was die Zukunft bereit hält.